Krankenkassenprämien 2023 vergleichen | Steht der Prämienschock bevor?

Krankenkassenprämien 2023 Vergleich Schweiz

Die Krankenkassenprämien 2023 werden den Schweizerinnen und Schweizern weh tun im Portemonnaie. Was der Krankenkassenverband Santésuisse bereits anfangs September angekündigt hatte, wurde von Bundesrat Berset am 27. September 2022 bestätigt. Die Prämien steigen durchschnittlich um happige 6.6 Prozent!

Krankenkassenprämien 2023 werden scheinbar stark ansteigen

Nun ist es also doch so weit. Bisher war die Hoffnung gross, dass die düsteren Aussichten für die Krankenkassenprämien 2023 bloss politisches Geplänkel waren. Doch als Santésuisse am 06.09.2022 zum Pressetermin lud, bewahrheiteten sich die schlimmsten Befürchtungen. Wie werden in der Schweiz nächstes Jahr für unsere Krankenversicherung deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen müssen.

Der Verband würde diese unangenehmen Nachrichten sicher nicht vorwegnehmen, wenn diese nicht Ende September vom BAG offiziell bestätigt würden. Die angekündigten 9 bis 10 Prozent sind dabei nur der Durchschnittswert. In einigen Kantonen dürfte der Prämienaufschlag noch deutlich höher liegen.

In der Tat verzeichneten einige Kantone im Jahre 2021 einen beunruhigend grossen Kostenanstieg. Insbesondere betroffen waren das Tessin, sowie die Kantone Schaffhausen und Appenzell Innerrhoden. Zumindest in diesen drei Kantonen darf sicherlich mit einem Prämienanstieg im zweistelligen Bereich gerechnet werden.

Grösster Anstieg der Krankenkassenprämien seit fast zwanzig Jahren

Einen derartigen Anstieg der Krankenkassenprämien haben wir in der Schweiz seit knapp zwei Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Und die Ankündigung von Santésuisse ging natürlich auch nicht ungehört an der Politik vorbei. Sofort wurden Forderungen gestellt, dass der Bund mehr Geld für Pensionierte und Bezüger von Prämienverbilligungen zur Verfügung stellen müsse.

Natürlich kommt dieser Prämienschock zu einem äusserst ungünstigen Zeitpunkt. In einer Zeit, in der viele Menschen in der Schweiz schon jetzt mit der Teuerung und der Energiekrise zu kämpfen haben, stellt dieser Schub bei den Krankenkassenprämien den nächsten Tiefschlag dar.

Was dabei gerne vergessen wird ist die Tatsache, dass die Krankenkassenprämien in den Jahren zuvor kaum angestiegen sind. 2019 betrug der Anstieg gerade mal 1.2 Prozent. Und danach kam es sogar noch besser. Im Jahr 2020 stiegen die Prämien um 0.2 Prozent, im 2021 um 0.5 Prozent. Im letzten Jahr gabs dann das höchste der Gefühle. Bundesrat Berset durfte das erste Mal seit 2008 sinkende Krankenkassenprämien bekannt geben, mit einem Rückgang von 0.2 Prozent.

Die Krankenkassenprämien wurden künstlich tief gehalten

Dass die Prämien seit vier Jahren praktisch nicht angestiegen sind, hatten wir ebenfalls dem Departement Berset zu verdanken. Dieses hatte nämlich die Krankenkassen der Schweiz angewiesen, einen Teil der hohen Reserven aufzulösen, damit die Prämien nicht stärker ansteigen würden. Die Krankenversicherung haben der Anweisung Folge geleistet.

Aus heutiger Sicht müssen wir konstatieren, dass der Bogen damit etwas überspannt wurde. Denn die Gesundheitskosten sind in den vergangenen 4 Jahren, nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie, stark in die Höhe geschossen. Bereits 2021 haben die Einnahmen der der Krankenkassen wohl nicht mehr ganz ausgereicht, um sämtliche Kosten abdecken zu können. Die Bilanz für 2022 wird sicher noch deutlich schlechter ausfallen.

Dass die Krankenkassenprämien 2023 derart stark ansteigen werden, ist also nicht nur durch die gestiegenen Gesundheitskosten zu erklären. Die Prämien wurden über die letzten Jahre künstlich tief gehalten. Der drastische Aufschlag fürs kommende Jahr ist nun die Quittung dafür. Und er ist nötig, damit die Krankenkassen wieder kostendeckend arbeiten können.

Gesundheitskosten stiegen stark - Prämien müssen folgen

Die Zahlen, welche Santésuisse am 06. September präsentierten, sprachen eine deutliche Sprache. Für die Krankenkassen resultierte im Jahre 2021 eine Zunahme von 6.4 Prozent im Bereich der Kosten der Grundversicherung. Wieviel davon auf Corona zurückzuführen ist, kann noch nicht genau definiert werden. Auch für die Jahre 2022 und 2023 wird mit einem deutlichen Anstieg gerechnet, von immerhin knapp 4 Prozent.

Verena Nold, Direktorin des Krankenkassenverbandes Santésuisse sprach gar von einem "ungebremsten Kostenwachstum". Sie wollte auch das Argument nicht gelten lassen, dass die derzeitige Entwicklung im Kostenbereich auf die Corona-Situation zurückzuführen sei. Sie appellierte an die Politikerinnen und Politiker, nun endlich zu handeln. Simple und wirkungsvolle Massnahmen lägen sei Jahren in der Schublade, nur müsste man nun endlich deren Umsetzung in die Hände nehmen.

Wer Verena Nold zugehört hat, dem dürfte gedämmert haben, dass dies wohl nicht der letzte kräftig Prämienschub bleiben wird im Bereich der Krankenkassenprämien. Auch für die nächsten Jahre muss wohl mit einem kräftigen Anstieg gerechnet werden. Fürs Erste bleibt uns nichts Anderes übrig, als die Krankenkassenprämien 2023 zu vergleichen und für uns und unsere Familien die günstigste Krankenkasse für nächstes Jahr zu suchen, um den Prämienschock bestmöglich absorbieren zu können.

Wie sich die Prämien der Krankenkasse in Ihrem Kanton entwickelt haben

Wenn Sie wissen möchten, wie sich die Krankenkassenprämien 2023 in Ihrem Wohnkanton entwickeln, schauen Sie auf Ihrer Kantonsseite vorbei:

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